Heiße
Bienen ... |
Arbeiterinnen bei den Bienen haben eine spezielle Strategie entwickelt, damit sich ihr Nachwuchs gut entwickeln kann: Sie heizen ihren Körper auf und drücken ihn gegen die Deckel der Wabenzellen, in denen sich die Brut befindet.
Das hat die Zoologin Brigitte Bujok von der Uni Würzburg beobachtet. Denn der Nachwuchs entwickelt sich am besten bei 35 bis 36 Grad Celsius. Die Bienen erzeugen die Wärme in ihrem Brustteil (Thorax) mit einem eleganten Trick: Sie bewegen ihre Flugmuskulatur, haben aber zuvor die Flügel davon abgekoppelt. So entsteht Wärme ohne Flügelschlag, denn diese Bewegung würde wiederum kühlend wirken. Wie Brigitte Bujok weiter beobachtet hat, drücken sich die aufgeheizten Arbeiterinnen dann mit dem Thorax auf die Brutdeckel und verharren für einige Minuten in dieser Position.
Durch dieses Verhalten erwärmen sich die Brutdeckel im Vergleich zu umliegenden, nicht unmittelbar gewärmten Stellen um bis zu 3,2 Grad Celsius. Die Spitzen der Antennen ruhen dabei entweder unbewegt auf den Brutdeckeln oder bewegen sich langsam hin und her - so nehmen die Bienen wahrscheinlich Informationen über ihre Brut auf. Mit dem Hinterleib führen sie beim Wärmen rasche, kontinuierliche Atembewegungen aus.
Einblicke in den Bienenstock
Unten drückt sich eine Honigbiene (1) mit ihrem 41,8 Grad Celsius warmen Brustteil (Thorax) auf verdeckelte Brutzellen. Die Antennen der Biene (2) liegen ruhig auf den Brutdeckeln. Normalerweise sind die Antennen als wichtige Sinnesorgane im dunklen Stock fast ständig in Bewegung. Die Wabe stand vertikal und ist nur durch die Orientierung der Endoskopkamera diagonal dargestellt. Oben wurde eine Biene (1), die sich an die Brutwaben angedrückt hatte, beiseite geschoben. Ihr warmer Thorax hat einen Wärmeabdruck hinterlassen, der im Infrarot-Bild deutlich erkennbar ist (2). Der Temperaturunterschied zu benachbarten Brutdeckeln beträgt 2,6 Grad Celsius. (Bujok)
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