Aus unserer Vereins-Chronik
Die Jahre 1898 - 1900

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Schriftlich ist die Bienenzucht im Lungau erstmals von Kürsinger im Jahre 1853  erwähnt worden. Dort heißt es, dass der Dr. Lainer in St. Michael als Pomologe  (Obstbau) und als Bienenzüchter sehr bekannt war. Weiters erwähnte er auch den Pfarrherrn von Unternberg – Herrn Josef Kößler als „Ökonomen der im Garten vor dem Pfarrhof Obstbäume edelster Art züchtete und mehrere Bienenstöcke besaß“.

Der Pfarrer Kößler und der Stockerbauer in Neggerndorf sollten laut Kürsinger die ersten und eifrigsten Bienenzüchter gewesen sein.

 Aus den Protokollen des Landesvereins für Bienenzucht
(zusammengefasst – mit Schwerpunkt Lungau)

Das erste schriftliche Protokoll datiert vom 17.7.1898 (das Jahr in dem Kaiserin Elisabeth stirbt) und behandelt die 11. Ausschusssitzung der Filiale für Bienenzucht – leider fehlt das erste Protokollbuch.  Die Filiale besteht zu dieser Zeit schon seit 8 Jahren.  Obmann ist Herr Franz Würtz, Schriftführer Herr Ferdinand Schmid. Die Bezeichnung Filiale kommt daher, dass man der k.u.k. landwirtschaftlichen Gesellschaft unterstellt ist. Man bezeichnet sich aber auch als Sektion für Bienenzucht.

In diesen ersten Aufzeichnungen wurde der Antrag auf staatliche Subventionierung abgelehnt und die k.u.k. Landwirtschaftliche Gesellschaft empfiehlt sogar einen Zusammenschluss mit dem „Landesverein für Bienenzucht und Obstbau“. Dies wird seitens der Sektion strikt abgelehnt, da dieser Verein nur den Obstbau unterstütze. Als Massnahme wird Herr Schreyer (Obmannstellvertreter) als Delegierter nach Wien entsendet. 

In Eben und in Obertrum wurden Ortsgruppen gegründet.

Ein Wanderlehrer  ist im Dienst – Herr Riedherr, dieser ersucht um Urlaub.

Folgende Subventionsansuchen werden behandelt:

Besprochen wurde in dieser Sitzung vor allem die von 4.-8. September  in Salzburg stattfindende 43.Wanderversammlung der deutschen, österreichischen und ungarischen Bienenwirte und der damit verbundenen Ausstellung in Salzburg inklusive Honigprämierung. Der Salzburger Honig war auch dann auch der Beste und eine Schweizer Exportfirma will Honig aus Salzburg kaufen.

Weiters wird bei einer Sitzung angedacht, für alle Gaue einen Wanderlehrer  einzusetzen um Reisekosten zu sparen.

Tracht: Vesperkrautsamen werden aus Ungarn bestellt

1892

1892 erfolgte die Umstellung von Gulden (fl.) in Kronen, die Gulden waren bis 1900 gültig.

 1 Gulden sind 2 Kronen.


1899

Ortsgruppen: im Feber 1899 werden die Ortsgruppen Tamsweg und St. Michael gegründet; Ortsgruppe Dürnberg wird aufgelöst

Es werden mehr Wanderlehrer  in den Dienst genommen. Als Entschädigung für ihre Arbeit wird über eine Ehrengabe nachgedacht. Weiters soll für sie auch die Bienenzuchtprüfung erleichtert werden. Für Wanderlehrer Riedherr soll um Fahrpreisermässigung, gleich wie für k.u.k. Beamte angesucht werden. Dies wird später wieder verworfen. Für die Bereisung des Lungaus werden Wanderlehrer Riedherr ein Höchstbetrag von 50fl. bewilligt.

Krainer Bienenvölker werden über die Ausschussmitglieder zu 5fl.50kr. vermittelt. Schon 1892 erfolgte die Umstellung von Gulden (fl.) in Kronen, die Gulden waren bis 1900 gültig.

Baronin Berlepsch verstirbt – Ihr Mann war der Erfinder der Honigschleuder.

Subventionen: Ansuchen von Guggenberger aus Tamsweg um 5fl. Subvention für eine Waage bei seiner Beobachtungsstation in Sauerfeld. Das Thermometer dazu soll vom Zentralverein in Wien bereitgestellt werden. Ebenso ersucht Hintertal-Alm um eine Waage für eine Beobachtungsstation.

Für die Ortsgruppen Eben und Bischofshofen wird der Ankauf einer Honigschleuder zum halben Preis, je 12 fl., bewilligt. Ortsgruppe Zell am See ersucht um Subvention einer Triumpf-Honigschleuder.

Die Schulleitung von Oberweißburg sucht um eine Honigschleuder für den Schulbienenstand und um ein Volk an. Genehmigt wurde ein Wr. Vereinsständer.

Ortsgruppen: neu sind Maishofen und St. Martin im Lammertal

Wanderlehrer Riedherr tritt wegen Abrechnungsdifferenzen über sein Honorar zurück – ändert aber später wieder diese Entscheidung.

Es wird über eine Feuerversicherung für Bienenhäuser nachgedacht.

1900

Es gibt 29 Ortsgruppen mit 496 Mitgliedern. Dazu kommen im Laufe des Jahres neu die Ortsgruppen Filzmoos und Bramberg und die „Neuerstehung“ der Ortsgruppe Radstadt.

Seit 1.1.1900 führt die Filiale offiziell den Namen „Sektion für Bienenzucht“.

Honigplakate werden für die Abgabe an Mitgliedern angeschafft.

An die Chemiker soll ein Preis ausgesetzt werden um „Echten“ und „Kunsthonig“ sicher unterscheiden zu können

Preis für Zeitschrift „Bienenvater“ wird auf 1 Krone reduziert.

Eine Staatsdotation mit 800 Kronen wird für 1900 zugesagt. Zuschuss des Landes wird nicht erwähnt.

Subventionen: 3000 Akazienbäumchen und Honigdistelsamen werden bestellt und kostenlos an die Mitglieder abgegeben. Phazelia wird (aus München) für Versuchszwecke bestellt.

Kunstwaben (Mittelwände) werden mit 10% gefördert.

Etliche Gesuche von Ortsgruppen langen ein.

Für Preismedaillien bekommt man die Genehmigung das Landeswappen prägen zu dürfen.

Guggenberger ersucht um einen „Muster - Lagerstock“. Dies wird abgelehnt, da der Wr. Vereinsständer momentan aktuell und mustergültig sei. 


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