Das Bienenvolk |
Leben in der Gemeinschaft
Die Honigbiene ist ein soziales Insekt, das nur als Mitglied einer Gemeinschaft überleben kann, die man als Staat, Kolonie oder Volk bezeichnet.
Sie gilt als wirtschaftlich wertvollstes Insekt. Diesen Ruf genießt die Honigbiene vor allem wegen ihrer Produktion von Honig und Bienenwachs. Der größte Nutzen der Honigbiene liegt allerdings in der Bestäubung von Nutzpflanzen wie Obstbäumen, Gemüse- und Futterpflanzen sowie von vielen wild wachsenden Pflanzen, die beispielsweise Bodenerosion verhindern.
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Arbeiterin - Königin - Drohne
Die Gesellschaft der Honigbiene besteht aus drei in ihrem Körperbau unterschiedlichen Formen: der (weiblichen) Königin, den (männlichen) Drohnen und den Arbeiterinnen (sterilen Weibchen). Diesen Kasten kommen im Bienenstaat unterschiedliche Funktionen zu; jede Kaste besitzt ihre eigenen speziellen Verhaltensweisen, die jeweils auf die Bedürfnisse des Volkes abgestimmt sind.
Die Bienengesellschaft bietet faszinierende Möglichkeiten zum Studium sozialer Organisation. Unterschiedliche Aufgaben werden von verschiedenen Altersgruppen ausgeführt. Die jüngsten Arbeiterinnen beginnen in der Regel zunächst als Säuberer der Zellen. Zu den Aufgaben etwas reiferer Arbeiterinnen gehören der Bau der Waben, das Füttern von Hunderten junger Bienen, die Pflege der Königin, das Erzeugen von Wärme und Belüften, das Bewachen des Stockeingangs, das Entfernen von toten Bienen und schließlich das Einbringen von Nektar, Pollen und Wasser. Im Mittelpunkt der Aktivitäten steht die Königin; sie ist die Quelle von Pheromonen , die einen Großteil des Lebens der Kolonie bestimmen.
Woher stammen die Bienen ?
Bienen (Apidae) sind Hautflügler und gehören zu den sog. Taillenwespen von denen es in Mitteleuropa über 11'000 Arten gibt. Die ca. 1.300 Arten der sogenannten Stechimmen legen ihre Eier durch eine Öffnung am Grund des Giftstachels.
Die Bienen füttern ihre Larven mit einem Gemisch aus Pollen und Nektar, dem körpereigene Drüsensekrete beigemischt werden. Fast alle andern Stechimmen dagegen ernähren ihre Larven mit eingetragenem Fleisch von Insekten und Spinnen. Die Bienen entwickelten sich vermutlich in der Kreidezeit vor ca. 100 Mio. Jahren aus wespenähnlichen Vorfahren. Sie förderten die Artbildung der Blütenpflanzen. In Europa sind heute weit über 1.000 Bienenarten nachgewiesen. Eine davon ist die Honigbiene (Apis mellifera), welche als Haustier gehalten wird und staatenbildend ist. Fast alle andern Bienenarten leben solitär und werden Wildbienen genannt.
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