Kinder bauen Nisthilfen



Kinder sind von Natur aus wißbegierig, leicht zu begeistern und voller Tatendrang. Und da liegt es nahe, mit ihnen zusammen (oder gemeinsam mit den Eltern) einfache aber effektive Nisthilfen zu bauen, die man überall aufhängen kann. Sogar mitten in der Stadt auf dem Balkon werden viele Nisthilfen von den Solitärinsekten rasch besiedelt.

Diese kleine Bauanleitung möchte LehrerInnen, ErzieherInnen (z.B. in Kindergärten), GruppenleiterInnen usw. ermutigen, es einmal auszuprobieren und nachzumachen. 

Und das Gute daran: es kostet kaum etwas und Kinder ab 6 Jahren können beim Bauen schon fleissig mithelfen. Natürlich kennen wir die möglichen Bedenken betreffend Stiche, Allergien und so weiter. Sie finden am Ende dieser Seite Links zu Informationen, die man im Vorfeld mit den Kindern und/oder den Eltern besprechen kann. Sie werden sehen, wie schnell die Bedenken ausgeräumt sind.

Ein Teil der hier gezeigten Bilder entstanden im Frühsommer 2006 bei einem Natur-Nachmittag einer Grundschule mit Schülern aus der zweiten Klasse. Natürlich können alle Bilder zur besseren Ansicht vergrößert werden.

Es hat sich bewährt, die Kinder in kleine Gruppen mit verschiedenen Tätigkeiten einzuteilen und mit diesen „Teams“ zeitgleich die Materialien vorzubereiten. Auch ist manchmal eine "erwachsene helfende Hand" ganz nützlich :-)

Und noch ein Tipp: bauen Sie im Vorfeld ein Muster- dann kennen Sie die Arbeitsschritte besser und außerdem haben die Kinder dann eine bessere Vorstellung, wie das Ergebnis ausschauen wird / soll.

Was wird gebraucht ?
wildbi2.jpg (24638 Byte)

Material:

  • abgelagerte Holunderstängel 

  • Reet oder Schilf (Matten gibt es im Baumarkt)

  • dünner Blumendraht (zum Zusammenbinden)

  • dickerer Draht (für die Aufhängung)

  • Dachpappe (gibt es meistens umsonst als Abfallstücke beim örtlichen Dachdecker)

  • Konservendosen (Durchmesser etwa 8 cm) 

  • eventuell Pflaster 

wildbi3.jpg (19617 Byte)

Werkzeuge:

  • Gartenschere

  • Haushaltschere

  • Flachzange

  • Seitenschneider

  • Bastelmesser

  • Handbohrer (verschiedene Größen)

  • Zollstock

  • Schneidebrett


Arbeitsschritte (Vorbereitung der Materialien):

wildbi127.jpg (21142 Byte)

Team 1:

Die Holunderstängel werden mit der Gartenschere in etwa 25cm lange Stücke abgelängt. Hierbei ist es wichtig, dass alle Stücke etwa gleich lang sind.

wildbi10.jpg (24173 Byte)

Team 2:

Je nach vorhanden sein wird das Reet oder das Stroh (ideal wäre eine Kombination) mit normalen Haushaltsscheren ebenfalls auf die Länge der Holunderstängel gekürzt.

Hat man kein loses Material, können ersatzweise auch entsprechende Matten im Baumarkt erworben werden. Diese sollten von einen Erwachsenen dann auf die passende Länge geschnitten werden, da dies sehr anstrengend ist. 


Vorsicht bei den ganz dünnen Drähten, mit denen die Matten verdrahtet sind – diese können recht schnell schmerzhaft picken (Pflaster).

wildbi4.jpg (22976 Byte)

Team 3:

Dieses Team hat zu Beginn eine kleine Pause ;-).
Sobald die ersten Holunderstängel gerichtet sind, bohren diese Kinder mit den Handbohrern das Mark an beiden Seiten des Stängels heraus.


Sobald ein Team seine Arbeit beendet hat, hilft es an den anderen Stationen bei den Zurichtarbeiten mit. Am längsten dauert das Ablängen vom Reet und Schilf, wenn man keine Matten verwendet.

Zeitansatz bis hier: etwa 45 Minuten - nun gibt es die wohlverdiente Pause.


Arbeitsschritte (Zusammenbau der Materialien):

wildbi7.jpg (20052 Byte) Jetzt geht es richtig los:

Die Holunderstängel werden gezählt und gerecht auf alle Kinder aufgeteilt. Hierbei ist es wichtig, dass jedes Kind Stängel in unterschiedlichen Stärken bekommt.

wildbi5.jpg (21826 Byte)

Jedes Kind stellt seine Stängel nun in die Konservendose und bestopft diese mit den Reet- oder Schilfabschnitten, bis eine dichte, dicke Rolle entsteht. Dabei die verschiedenen Materialien gut verteilen.

Wenn man Matten verwendet, werden die Holunderstäbe in den Mattenabschnitt eingerollt.

wildbi6.jpg (20073 Byte)

Nun werden alle Stängel, die aus der Dose herausschauen, ganz fest (!) mit Blumendraht umwickelt damit auch in der Mitte der Rolle alles zusammen gepreßt wird.

Das geht am besten zu zweit !

wildbi8.jpg (14882 Byte)

Die Rolle aus der Dose herausnehmen und und auch die andere Seite verdrahten. Die abstehenden Drahtenden mit der Flachzange zwischen die Stängel drücken, damit sich niemand verletzen kann.

wildbi9.jpg (21522 Byte)

Jetzt kommt der Regenschutz darüber:

Die Dachpappe so zuschneiden, dass:

  • die Dachpappe an den Rollenenden etwa 2-3 cm übersteht und 

  • die Rolle zu etwa ¾ ummantelt ist.

Die Dachpappe mit zwei Stücken Blumendraht befestigen (so wie oben bei den Stängelrollen)

Schaut doch schon ganz gut aus – oder ?

wildbi128.jpg (48851 Byte)

Fehlt jetzt nur noch die Aufhängung:

Dazu den dickeren Draht mittig (wegen der Balance) um die Rolle legen und das eine Drahtende verdrehen. 

Fertig !

In der Gruppe dauert diese Bauabschnitt ebenfalls etwa 45 Minuten. Wenn man ein Einzelstück anfertigt, geht es etwa um die Hälfte der Zeit schneller.

Wo aufhängen ?

wildbi11.jpg (24748 Byte)

Jetzt kann man die Nisthilfe in Bäumen, unter Vordächern, auf Balkonen usw. ganz leicht aufhängen. 

Bei der Platzierung der Nisthilfen ist es wichtig, dass dies möglichst sonnig (Südseite) und etwas windgeschützt geschieht. 

Erfahrungsgemäß wird es nicht lange dauern, bis die ersten „Mieter“ einziehen. 


Ein paar Bilder vom Kinder Natur-Nachmittag

wildbi13.jpg (42364 Byte) wildbi14.jpg (24173 Byte) wildbi16.jpg (52571 Byte) wildbi15.jpg (101445 Byte)

Wie man sieht, waren die Kinder sehr erfolgreich:

Und Spaß gemacht hat es auch allen !



Weitergehende Informationen für Kinder, Eltern und Lehrkräfte:
PDF in Druckqualität: "Sind Wildbienen gefährlich?"   "Sind Wildbienen gefährlich ?": 2seitiges Faltblatt mit 1 Abb.: Bienen damals und heute. Können sie stechen ? Sind Bienen aggressiv ? Warum sind sie so friedlich ?  ca. 110 KB.
PDF in Druckqualität: "Sind Wildbienen gefährlich?" "Ein Platz für Wildbienen und Einsiedlerwespen": 2seitiges Faltblatt mit 3 Abb.: Lebensweise, Gefährdung, Schutz- und Beobachtungsmöglichkeiten; ca. 69 KB.
PDF in Druckqualität: "Hilfe für Wildbeinen und Wespen" "Hilfe für Wildbienen und Wespen": 2-seitiges Faltblatt mit vielen Abbildungen; Herausgegeben von NABU-Kreisverband Rügen, ca. 174 KB.


eine Seite zurück

            www.bienenlehrpfad.at            
Lungauer Bienenlehrpfad Göriach
© 2015 by Leonhard GruberTAURACHSOFT

Home