Wildbienenhaus
"de Luxe" |
Angeregt durch viele ähnliche Bienenhotels die wie gesehen haben reifte der Entschluss auch einmal ein solches Bienenhaus zu bauen.
Herausgekommen ist das abgebildete Bienenhotel "de Luxe" was an zwei Wochenenden von der ganzen Familie gebaut wurde ...
Wie schon bei der Wildbienenwand wollen wir auch hier keine maßgenaue Anleitung präsentieren, sondern nur einen Weg aufzeigen, der, je nach Material und handwerklichen Geschick, genügend Spielraum für Variationen lässt.
In gewohnter Weise lassen sich alle Abbildungen vergrößern.
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Die Materialien:
Den Korpus haben wir aus 2cm dicken Lärchenbrettern gebaut. Lärchenholz hat den Vorteil, dass es von Natur sehr wetterresistent ist und daher auf einen Holzschutz verzichtet werden kann (OK - dafür wird das Holz im laufe der Jahre grau - aber das stört evtl. nur den Menschen, aber ganz sicher nicht die Wildbienen). Die beiden Dachbretter sind jeweils 14cm breit und 80cm lang. Die Zwischenböden/-wände sind 10cm breit, wobei der untere Boden 60cm breit ist.
Wenn man es etwas gleichmäßig möchte (wie abgebildet) ist die Gefachhöhe etwa 20 cm.
Die Rückwand besteht aus 2cm dicken Nut- und Federbrettern. Der Dachüberstand ist somit 2 cm.
Die Fächer (Tiefe 10cm) sind gefüllt mit:
- Reetabschnitte
- Buchenstämmchen
- Holunderstängel und
- einem Lehmfeld
Die Holzarbeiten:
Der Korpus ist in etwa drei bis vier Stunden gebaut und komplett verschraubt (wir sind keine Freunde von Nägeln).
Auf der Rückseite wird noch eine Aufhängung angeschraubt. Hier haben wir die Montage unserer Küchenmöbel als Muster genommen und eine ebenfalls 2 cm dicke Latte diagonal durchgesägt.Einen Teil der Latte wird feste mit dem Korpus verschraubt ...
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... der andere Teil wird an einer Wand befestigt und später der ganze Bienenkasten wie ein Küchenschrank eingehängt.Einfach - aber sehr praktisch.
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Damit im Wind der Bienenkasten nicht unnötig herumschaukelt haben wir in der Dicke der Aufhängung noch ein paar Abstandshalter angeschraubt.Mit diesen kleinem Trick liegt der Bienenkasten sehr gut an der Wand, an der er befestigt ist, an.
Die Fächer:
Das oberste Fach ist mit Reet gefüllt. Hierbei so viele Halme hineinstecken, bis alles press gefüllt ist.Alternativ kann man auch Stroh oder Abschnitte von Schilfmatten verwenden.
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Der lanweiligste Teil der ganzen Bauerei ist das Ablängen der Reedabschnitte. Hier war die ganze Familie einen kompletten Sonntagnachmittag verbracht.Und es ist erstaunlich wie viel Reet in dieses so klein wirkende Fach hinein passt.
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Unter dem Reet befinden sich zwei Fächer mit verschieden dicken Buchenastscheiben. die Astscheiben waren ein Jahr lang abgelagert und sind mit verschiedenen grossen Bohrlöchern (2-8 mm, ganze Bohrertiefe) versehen.Die Astscheiben sind von hinten mit dem Korpus verschraubt.
Natürlich sollte man Grate entfernen und die Löcher vom Bohrmehl befreien. Die Hohlräume zwischen den Astscheiben werden mit Reet press verfüllt.
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Die letzte Reihe ist dreigeteilt. Die beiden Außenfelder sind gefüllt mit ausgehöhlten Holunderstängeln.Die Holunderstängel haben wir mit flexiblen Baukleber in den Fächern festgeklebt.
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Auch hier war die ganze Familie fleissig ... .Zum Aushöhlen haben sich verschieden große Handbohrer aus Metall bestens bewährt.
Achtung: Stängel nur von einer Seite aushöhlen !
Zu guter Letzt kommt das mittlere Feld an die Reihe. Dieses ist gefüllt mit Lös (es geht aber natürlich auch ganz normaler Lehm.Die Masse leicht feucht machen und in das Feld bis zur Hälfte einfüllen.
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Danach ein Stückchen Hasendraht (oder ähnliches) einbringen, damit der Inhalt, der beim Trocknen schrumpft, auch später noch Halt findet.Den Hasendraht haben wir fest getackert.
Danach den Rest des Feldes auffüllen. In die noch feuchte Masse ein paar Löcher mit einem dünnen Holunderstängel oder einer Stricknadel bohren.Die zum Schutz vor Verschmutzung angebrachten Klebestreifen unbedingt erst nach dem Abtrocknen des Inhaltes entfernen. Dies kann ein Weilchen dauern ...
Bisher haben wir drei dieser Insektennisthäuser gebaut.Eines bekam der örtliche Kindergarten und ein weiteres haben wir an naturinteressierte Freunde in die Nähe von Potsdam verschenkt.
Unser Stück ziert nun in unmittelbarer Nähe zu einer Wildblumenwiese unseren Fahrradschuppen und wartet darauf, im nächsten Frühjahr bewohnt zu werden.
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