Eine kleine Serie über die Nachbarn in unserer Region

Die Herren von Münzenberg


Unweit östlich des Münzenbergs, nahe dem ehemaligen Kloster Arnsburg bei Lich, entstand um 1000 auf Veranlassung des salischen Ministerialen Kuno die Arnsburg auf einem Geländesporn am Steilufer der Wetter. 1064 heiratete Kuno von Arnsburg, der Kaiser Heinrich III. zugetan war, die Gräfin Mathilde von Beilstein. Beider Erbtochter Gertrud von Arnsburg ehelichte Eberhard von Hagen aus der Dreieich. Beide wählten als Wohnsitz die Arnsburg und nannten sich fortan von Hagen und Arnsburg. 

Ihr Enkelsohn Konrad II. und seine Frau Luitgart stifteten 1150 auf dem Gelände eines ehemaligen Römerkastells unweit ihrer Burg das Benediktinerkloster Altenburg, das zur Abtei Fulda gehörte. Als Ausgleich erhielten sie von Fulda 1151 den unbesiedelten Münzenberg und verlegten nach 1156 ihren Stammsitz in die dort neu errichtete Burg. Ihr 1151 geborener Sohn Kuno I. nannte sich folgerichtig von Münzenberg. Mit seinem Namen wurde 1162 die neue Stammburg erstmals in einer Urkunde Kaiser Barbarossas erwähnt. 

Der Ausbau der Burg durch Kuno I. von Münzenberg ab Mitte der 1150er Jahre und die damit einhergehende Entwicklung des gleichnamigen Ortes zu ihren Füßen konnte sicherlich nur mit Duldung Kaiser Barbarossas erfolgen und ist im Rahmen der kaiserlichen Politik zu sehen, die aus der Wetterau eine terra imperii, ein kaiserliches Reichsland machen wollte. 

Kuno I. von Münzenberg begleitete als königlicher Kämmerer wiederholt Kaiser Barbarossa auf dessen Italienreisen und hielt sich auch sonst häufig in seiner Nähe auf. Sein Aufstieg zum einflussreichen Herrscher über die Wetterau war unaufhaltsam. Seine Neigung zu den Staufern brachte er im Deutschen Thronstreit von 1198 deutlich zum Ausdruck, als er sich für Philipp von Schwaben, dem Bruder des ein Jahr zuvor verstorbenen Kaisers Heinrich VI., als dessen Nachfolger stark machte. 

1207 starb Kuno I. Sein einziger Sohn Ulrich II. von Münzenberg blieb kinderlos, sodass mit seinem Tod 1255 die männliche Linie der Reichsministerialen von Münzenberg ausstarb.

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