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Die Friedberger Reichsburg ist mit 39000 Quadratmetern Grundfläche die größte Burg Deutschlands. Die Burg wurde vermutlich im Auftrag Kaiser Barbarossas, zwischen 1171-1180 von Kuno von Münzenberg gegründet. Die älteste erhaltene Urkunde, die die Burg bezeugt, stammt aus dem Jahr 1216. Besiedelt ist der markante Burgberg mit Blick in die flache Wetterau freilich schon weit länger. Auf dem Areal befand sich am Anfang des 1. Jahrhunderts ein römisches Militärlager, das im Zuge der Feldzüge des Germanicus errichtet wurde. Die Burggrafschaft war genossenschaftlich organisiert und reichsunmittelbar. Die Rechtsstellung der etwa 100 Burgmannen war erblich und befand sich in den Händen umliegender adeliger Familien.
Die Aufgabe der Burg war der Schutz der Wetterau und anderer zeitgleicher Gründungen. Die Burg war stark befestigt. Der nördliche Zugang, der direkt in die Wetterau führte, wies sechs Torbauten auf (drei davon erhalten), der südliche Zugang – zur Stadt hin – war nur zweifach gesichert. Ursprünglich dominierten die Burg zwei Bergfriede , einer davon ist 1684 eingestürzt. Heute ist noch der 58 Meter hohe Adolfsturm erhalten, der 1347 aus dem Lösegeld des Grafen Adolf von Nassau, errichtet wurde. Heute beherbergt die Burg verschiedene öffentliche Einrichtungen. So befindet sich unter anderem das Medienzentrum des Wetteraukreises, das Finanzamt und das Burggymnasium , ein Oberstufengymnasium, innerhalb der historischen Mauern.
Der Adolfsturm ist heute das Wahrzeichen der Stadt. Die doppelte Umwehrung aus dem 14. – 16. Jahrhundert ist in ganzem Umfang erhalten, ebenso wie ein Teil der Innenbebauung. Im geräumigen Burgareal stehen noch eine Reihe von historischen Burgmannenhäusern und die 1775 von Franz Ludwig Cancrin und Wörrishöfer erbaute evangelische Burgkirche.
Das Schloss (Finanzamt)
Adolfsturm