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Wann genau die Spornburg Hattstein erbaut wurde, ist nicht bekannt. Es wird vermutet, dass sie bereits vor der nahegelegenen Burg Reiffenberg existierte. Die "Walsdorfer Gründungsurkunde" aus dem Jahre 1156 nennt bereits einen "Guntramus de Hazechenstein", der dort Burgherr gewesen sein dürfte.
Die Hattsteiner Ritter agierten im 14. Jahrhundert oft als Raubritter. Im Rahmen einer Landfriedensexekution wurde die Burg 1379 durch Truppen der Stadt Freien Reichsstadt Frankfurt und ihrer Verbündeten erobert. Die Hattsteiener verpflichteten sich, auf weitere Raubzüge zu verzichten und erhielten im Gegenzug die Verfügungsgewalt über die Burg zurück. Trotz dieses Eides kam es weiter zu Überfällen, darunter 1387 auf das Kloster Thron. Zwei weitere Strafexpeditionen gegen die Burg Hattstein in den Jahren 1393 und 1428 scheiterten und die Burg wurde nicht erobert.
Obwohl die Hattsteiner mit den Reiffenbergern verwandt waren, kam es zu Fehden zwischen den Bewohnern beider Burgen. Während der von 1428 bis 1435 andauernden "Hattsteiner Fehde" wurde die Burg 1467 durch Walter von Reifenberg eingenommen und geschleift. Danach wurde die Burg nie wieder aufgebaut und verfiel. Auch wenn die Burg zerstört war, blieb die Herrschaft Hattstein weiter im Besitz der Hattsteiner Ritter.
Im Gegensatz zu der lehensfreien Burg Reiffenberg war die Burg Hattstein zur Hälfte kurtrierisches Lehen. Die lehensfreie Hälfte wurde im Jahr 1614 durch Philipp Georg von Hattstein an Johann Heinrich von Reifenberg verkauft. Da der Kaufpreis nie vollständig bezahlt wurde, führte dies zu einem Rechtsstreit, der bis zum Aussterben der Hattsteiner im Jahr 1767 ergebnislos blieb.
Die Burg ist mit einem tiefen Halsgraben vom Hang abgetrennt. Erhalten blieben Teile der Schildmauer und Ansätze von einigen Gebäudefundamente.